Tags: Hyper-V, Switch, Netzwerk, Windows 10
Seit Windows 10 1709 enthält Hyper-V einen Standard-Switch. Diesen kann man weder konfigurieren noch entfernen, aber er vereinfacht das Einrichten von NAT-Netzwerken. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet der integrierte DHCP-Dienst, so dass man dafür keinen eignen Server benötigt.
In der Technical Preview von Windows Server 2016 fügte Microsoft zu den drei bisherigen Typen von VM-Switches (Extern, Intern und Privat) mit NAT einen weiteren hinzu. Dieser schaffte es allerdings nicht in RTM-Version.
Einen solchen gibt es für Windows Server bis heute nicht, so dass man einen solchen mit PowerShell auf Basis eines internen Switches einrichten muss (siehe dazu: NAT-Switch in Hyper-V einrichten unter Windows 10 und Server 2016).
Standard-Switch nur für NAT
Mit dem Standard-Switch bietet Microsoft in Windows 10 und 11 nun eine Möglichkeit, die Einrichtung eines NAT-Netzwerks für die virtuellen Maschinen eines Hosts zu vereinfachen. Dieser ist vom Typ Intern, wurde aber für NAT vorkonfiguriert.
Richtet man eine neue VM auf althergebrachte Weise über den Wizard im Hyper-V Manager ein, dann steht beim Schritt Netzwerkkonfiguration neben Nicht verbunden die Option Standardswitch zur Auswahl.
Erzeugt man die neue virtuelle Maschine mit Hilfe der neuen Schnellerstellung, dann wird die VM automatisch mit dem Standard-Switch verbunden.
Zugriff auf das Netzwerk des Hosts
Startet man das Gast-OS, dann erhält es eine IP-Konfiguration, bei welcher der Host als Standard-Gateway dient. Entsprechend können die VMs eines Hosts untereinander und mit dem Host kommunizieren.
Sie haben Zugang zum Netzwerk des Hosts und damit ggf. auch zum Internet, unabhängig davon, ob der Rechner über Ethernet, WLAN oder eine Docking Station verbunden ist. Von außen sind die VMs erwartungsgemäß aber nicht erreichbar, dazu müsste man ein Port-Forwarding einrichten.
Integrierter DHCP-Server
Der Standard-Switch löst zudem ein Problem, das es unter der VMware Workstation oder VirtualBox schon lange nicht mehr gibt: Nachdem die VMs in dieser Konfiguration ihre IP-Adresse nicht von einem externen DHCP-Server beziehen können, sollte der Hypervisor diesen Dienst zur Verfügung stellen.
Der Standard-Switch von Hyper-V ist dazu in der Lage, so dass man nicht mehr gezwungen ist, einen DHCP-Server in einem der Gastbetriebssysteme zu installieren.
Allerdings kann man den integrierten DHCP-Server nicht konfigurieren, beispielsweise indem man den Adressbereich ändert. Er vergibt immer welche aus 172.33.121.0/24.
Standard-Switch nicht konfigurierbar
Im Unterschied zu Switches, die man selbst anlegt, weist der Standard-Switch noch weitere Eigenheiten auf.
So lässt er sich weder umbenennen noch löschen, auch ein Ändern auf den Typ External oder Private geht nicht. Außerdem trägt er immer die gleiche ID, nämlich c08cb7b8-9b3c-408e-8e30-5e16a3aeb444. Sie lässt sich in PowerShell mit
Get-VMSwitch | select -Property *
feststellen.
Die einheitliche ID gewährleistet, dass sich VMs auf allen Hosts der gleichen Generation sofort wieder mit dem Standard-Switch verbinden können.
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1 Kommentar
Quote
Er vergibt immer welche aus 172.33.121.0/24
EndQuote
Diese Aussage ist nicht richtig. Bei mir ist es 172.27.128.0/24