Tags: Hyper-V, OS Deployment
Seit dem Build 15002 von Windows 10 bietet der Hyper-V Manager eine neue Funktion, welche die Erzeugung von virtuellen Maschinen beschleunigen soll. Für mehrere Einstellungen verwendet sie einfach Vorgabewerte. Auf ältere Versionen des Hypervisors lässt sich Quick Create ("Schnellerstellung") nicht anwenden.
Wenn man bis dato eine VM über die GUI des Hyper-V Managers anlegen wollte, musste man mehrere Dialoge des zuständigen Wizards durchlaufen. Diese Tour soll das neue Quick Create nun abkürzen.
Noch nicht von Server 2016 unterstützt
Es handelt sich dabei offenbar nicht nur um eine Neuerung des Management-Tools, sondern auch des Hypervisors. Daher wird der Befehl nicht angezeigt, wenn man sich mit Windows 10 1607 oder Server 2016 Hyper-V verbindet. Es ist aber davon auszugehen, dass Microsoft dieses Feature auf dem Server nachreicht.
Seine Fähigkeiten sind überschaubar: Der Link im Fenster Aktionen öffnet einen einzigen Dialog, in dem sich einige wesentliche Einstellungen setzen lassen. Dazu gehören der Name der VM, der Pfad zu den Installationsdateien und die Auswahl eines vSwitch. Hinzu kommt eine Checkbox, mit der man Windows als Gast bestätigt und damit Secure Boot aktiviert.
Schnelles Erzeugen von VMs auf Basis von Vorgabewerten
Natürlich benötigt eine neue VM mehr als die genannten Einstellungen. Einige davon setzt der Hyper-V Manager auf Basis von Vorgaben. Dazu gehören:
- Generation: 2
- StartupRAM: 1024 MB
- DynamicRAM: Aktiviert
- Virtual Processors: 1
Ist kein virtueller Switch vorhanden, dann kann man die Schaltfläche Set up automatic network betätigen, so dass die Funktion selbständig einen externen Switch für die VM konfiguriert.
Aufgrund der oben genannten Vorgaben wird man jedoch in den meisten Fällen anschließend zu den Einstellungen der VM wechseln, um diese anzupassen. Einen entsprechenden Link bietet der Dialog am Ende der Operation an.
Insgesamt dürfte sich die Zeitersparnis durch Quick Create in Grenzen halten. Diesem Blog-Post auf TechNet zufolge ist das Feature aber noch nicht fertig entwickelt, so dass noch einige Verbesserungen zu erwarten sind.
Kein Ersatz für Templates
Ein effizienter Mechanismus, um das Anlegen von VMs zu beschleunigen, wären Templates, wie sie VMware oder der System Center Virtual Machine Manager (CMM) unterstützt. Sie entfalten ihren Nutzen besonders dann, wenn man öfters VMs mit den gleichen Einstellungen und demselben Gast-OS erstellen muss. Anwender von Hyper-V müssen jedoch auf ein solches Feature bis auf weiteres verzichten.
Als Alternative zu Quick Create bietet sich PowerShell mit New-VM an. Dieses Cmdlet könnte man etwa in einer function aufrufen und dort bereits mehrere Parameter mit plausiblen Werten vorbelegen. Der Funktion selbst müsste man dann nur Argumente für jene Einstellungen übergeben, bei denen sich die VMs häufig unterscheiden.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Verwandte Beiträge
- Windows-Features offline in einer virtuellen Maschine installieren
- Hyper-V: Virtuelle Maschine remote mit ISO-Image verbinden
- Anleitung: Windows Server 2016 Cluster OS Rolling Upgrade
- Kostenloses E-Book von Microsoft: Windows 10 for IT Professionals
- Upgrade auf Windows 11 23H2 mit Enablement Package, Win 10 IoT LTSC 2021 als Volumenlizenz
Weitere Links