Tags: Hyper-V, Windows 10
Nested Virtualization ist ein Feature, das Microsoft für Windows Server 2016 angekündigt, aber bis zur TP3 noch nicht implementiert hat. Nun bietet zuerst Windows 10 Build 10565 die Möglichkeit, Hyper-V in einer VM zu installieren. Dabei gelten jedoch einige Einschränkungen.
Eine Konfiguration, bei der man einen Hypervisor in einer virtuellen Maschine installiert, ist besonders für Test- und Lab-Umgebungen interessant. Sie erlaubt es etwa, eine ganzen vSphere- oder Hyper-V-Cluster auf einem einzigen Server einzurichten.
Keine Hypervisor anderer Anbieter
VMware ESXi und Workstation sind schon seit längerer Zeit in der Lage, die CPU-Erweiterungen für Virtualisierung (Intel VT, AMD-V) zu virtualisieren und so einem Hypervisor in einer VM vorzugaukeln, er habe exklusive Kontrolle über die CPU.
Microsoft unternimmt mit Windows 10 Hyper-V nun einen ersten Schritt in diese Richtung, indem es die Installation eines weiteren Hyper-V in einer VM unterstützt.
Dabei gilt jedoch die Einschränkung, dass es sich beim Gast ebenfalls um die neueste Version des Hypervisors handelt, der in Build 10565 enthalten ist. Dagegen unterstützt VMware alle möglichen Hypervisor als Gäste, darunter ESXi, Hyper-V und VirtualBox (siehe dazu: Nested Virtualization: ESXi und Hyper-V unter ESXi ausführen).
Voraussetzungen und Installation
Da es sich um eine frühe Preview dieses Features handelt, muss man aktuell weitere Limitierungen in Kauf nehmen:
- Dynamic Memory muss für die VM deaktiviert werden, in der Hyper-V als Gast läuft. Andernfalls startet sie nicht;
- Hot-add von RAM funktioniert nicht;
- Das Erstellen von Snapshots im laufenden Betrieb ist nicht möglich;
- Speichern und neu starten gehen nicht;
- Device Guard muss im Host-Windows deaktiviert werden.
Darüber hinaus erfordert Nested Virtualization einige Systemvoraussetzungen. Dazu gehört eine Intel-CPU mit VT-x (AMD wird nicht unterstützt), außerdem muss in der VM MAC-Spoofing aktiviert werden (im Hyper-V Manager unter Einstellungen => Netzwerkarte => Erweiterte Features => MAC-Adresse). Schließlich sollte noch für die VMs des virtuellen Hypervisors ausreichend RAM zur Verfügung stehen.
Nachdem man Windows 10 in der VM installiert hat, sollte man mit
diesem PowerShell-Script vom Host aus prüfen, ob alle Voraussetzungen für die VM gegeben sind. Danach aktiviert man Hyper-V im Gast nach dem gewohnten Muster (siehe dazu: Hyper-V (remote) installieren mit Server Manager, PowerShell oder DISM).
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