Windows 8 auf UEFI-PCs installieren


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    UEFI - zwischen Hardware und BetriebssystenMicrosoft möchte mit Windows 8 die Umstellung vom BIOS auf den Nachfolger UEFI vorantreiben. Das zeigt sich in einer erweiterten Unterstützung für die neue Firmware oder in den Auflagen für Hardware-Hersteller zur Erlangung des Windows-8-Logos. Trotzdem ist es längst nicht so, dass sich das Betriebssystem auf UEFI-PCs automatisch korrekt installiert und der Benutzer gleich in den Genuss der neuen Technik kommt.

    UEFI ist keine zwingende Voraussetzung für Windows 8, es lässt sich auch auf Rechnern mit BIOS installieren. Wenn man jedoch neue Hardware einsetzt, dann möchte man ihre Möglichkeiten ausschöpfen. Zu den wichtigsten Argumenten für UEFI zählen die volle Unterstützung für GPT-Laufwerke, die das 2TB-Limit von MBR sprengen, Secure Boot und ein schnellerer Startvorgang.

    Abwärtskompatibilität als Stolperstein

    Nicht nur Windows 8 ist abwärtskompatibel mit dem BIOS, sondern auch UEFI. Es bietet ein Compatibility Support Modul, so dass sich moderne Rechner gegenüber älteren Betriebssystemen als BIOS-PCs präsentieren können. Das gilt übrigens auch für Windows 8 x86, das sich nicht auf nativen UEFI-Systemen betreiben lässt, dafür benötigt man die 64-Bit-Version.

    Das automatische Laden des Compatibility Support Modules kann zu einer unerwünschten BIOS-Installation von Windows 8 führen.

    Diese an sich löbliche Unterstützung für betagte Hard- und Software kann leicht dazu führen, dass Windows 8 auf einem UEFI-Rechner im Kompatibilitätsmodus installiert wird. Per Voreinstellung ist in vielen PCs das Compatibility Support Modul (CSM) so konfiguriert, dass es sich bei Bedarf automatisch lädt. Rechner, die dieses Verhalten aufweisen, sind beispielsweise solche mit dem Mainboard Asus P8H77, auf denen die Firmware von AMI läuft.

    Tritt dort bei der Installation von Windows 8 ein Hindernis auf, das die Nutzung von UEFI blockiert, dann greift automatisch die BIOS-Emulation und das Betriebssystem wird ohne weiteren Hinweis so eingerichtet wie auf alter Hardware. Um solche Überraschungen zu vermeiden, sollte man das CSM im PC-Setup abschalten. Wenn man nur Windows 8 aufspielt, dann wird es im Normalfall ohnehin nicht benötigt - es sei denn, die Grafikkarte unterstützt das UEFI Graphics Output Protocol nicht.

    Installation von USB-Stick

    Anstatt die ISO-Datei auf DVD zu brennen, ist es eine beliebte Alternative, das Betriebssystem von einem USB-Stick einzurichten. Dieser muss natürlich bootfähig sein und das gesamte Installationsmedium enthalten. Ein gängiges Programm, um einen solchen USB-Speicher einzurichten, ist das kostenlose Windows 7 USB/DVD Download Tool.

    Allerdings sind praktisch alle Memory-Sticks als MBR-Laufwerke initialisiert, so dass sie meistens den Kompatibilitätsmodus aktivieren, wenn man von ihnen Windows auf einem UEFI-Rechner bootet. Am ehesten kann man das verhindern, indem man den UEFI-Boot-Modus in der PC-Firmware explizit auswählt. Verlässlicher ist es aber, wenn man den Stick auf GPT konvertiert. Dazu müsste man erst die vorhandenen Partitionen löschen und den Datenträger in diskpart mit dem Befehl convert gpt umwandeln.

    Die nächste Hürde besteht darin, dass das Windows 7 USB/DVD Download Tool eine vorhandene Partition immer mit NTFS neu formatiert, aber für das Booten eines UEFI-Rechners FAT32 erforderlich ist. Verwendet man trotzdem ein derart eingerichtetes Medium, kann der PC je nach Hardware und Firmware-Konfiguration ungefragt in der BIOS-Emulation starten oder das Booten verweigern, wenn das CSM abgeschaltet ist.

    Wenn es gerade funktioniert, dann ist WiNToBootic eine Alternative zum Windows 7 UDB/DVD Download Tool.

    Eine Alternative bestünde darin, einen USB-Stick als GPT-Datenträger zu initialisieren und auf Basis von FAT32 einzurichten. Dazu ist grundsätzlich etwa WiNToBootic in der Lage, wenn es nicht gerade mit einer lapidaren Fehlermeldung beim Schreiben des Bootloaders aussteigt. Ansonsten bleibt noch die Option, den USB-Stick manuell einzurichten.

    Installation von DVD

    Wenn das Erstellen eines auf UEFI-PCs bootfähigen USB-Sticks zu viel Aufwand verursacht, dann erweist sich das konventionelle Vorgehen mit Hilfe einer DVD als einfachere Variante. Nach der Anpassung der Boot-Reihenfolge im PC-Setup steht der Installation von Windows 8 eigentlich nichts im Weg.

    Aber auch hier muss man unter Umständen noch Hindernisse aus dem Weg räumen. Befinden sich auf der Festplatte, auf die das Betriebssystem aufgespielt werden soll, bereits MBR-Partitionen, dann muss im Setup die Möglichkeit genutzt werden, diese zu entfernen und den Datenträger neu aufzuteilen. Eine Konvertierung der Partitionen ohne vorhergehendes Löschen ist nicht möglich. Installiert man Windows 8 auf einem UEFI-Rechner auf ein MBR-Laufwerk, dann wird das System anschließend nicht starten.

    Ein solches Platten-Layout ist ein Alarmzeichen und deutet auf eine BIOS-Installation hin.

    Wenn Windows 8 im neuen Platten-Layout neben der Installationspartition nur eine System-reservierte Partition einrichtet, dann befindet sich das Setup auf BIOS-Kurs. Auf UEFI-PCs bootet Windows nur von GPT-Laufwerken, und auf diesen erstellt es zusätzlich eine EFI-Systempartition. Ist dies jedoch nicht der Fall, kann man an dieser Stelle das Setup abbrechen und nach den Ursachen für die BIOS-Installation suchen.

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    6 Kommentare

    Danke für die Aufklärung zur Konvertierung von MBR in GPT bei Windows 8. Hat mich davor bewahrt anhand einer Anleitung für Windows 7 mein System zu schrotten.

    Hab nämlich auch einen UEFI fähigen Rechner, auf dem ich nach einigen Problemen nach dem Upgrade Windows 8 frisch installiert habe. Hatte darauf gehofft, dass dort gleich UEFI verwendet wird. Allerdings hatte ich die Umstellung im UEFI BIOS verpasst, worauf ich jetzt wieder eine MBR Partition habe. Nachdem das alles schon wieder paar Wochen her ist, verzichte ich natürlich darauf, mein System erneu frisch aufzusetzen und lebe jetzt einfach damit. Soo viel mehr soll es ja ohnehin nicht bringen.

    schön,dass sie so nebenbei den Satz "es sei denn, die Grafikkarte unterstützt das UEFI Graphics Output Protocol nicht." einfügen.
    Ich habe ein Z77-Asusboard und eine GTX 660 Asus-Grafikkarte gekauft. Beide angeblich Windows 8 ready. Das schließt für mich UEFI ein.
    Aber Pustekuchen. Uefi ohne GOP-Karte ist nicht möglich !!!
    Jetz suchen sie mal eine Grafikkarte mit GOP-Protokoll. Es gibt bis heute 29.03.2013 keine.
    Die ganze Schreiberei zu UEFI ist für die Katz.
    Auskunft von Asus in verschiedenen Foren : Firmwareupdate für meine Karte ist coming soon.....

    Vielen Dank für ihre Infos.Da haben sie mich vor großen Problemen bewahrt. (Laptop Samsung) 500GB Disk wie von Ihnen beschrieben aufgeteilt.
    Habe Systempartition mit Win8-64 ca 420GB verkleinert auf 150GB und Datenpartition 270GB eingerichtet mit NTFS. Hat entgegen allen Meinungen gebootet und voll funktioniert. Zur Sicherheit möchte ich die Datenpartition an das Ende (nach der NTFS REC und der FAT32 REC Partition verschieben oder ist die Verschiebung nicht erforderlich?). Geht dies mit Paragon 2013?

    Besten Dank
    H.Schell

    @Toni-Stützle: ASUS bietet seit Mai 2013 für sämtliche nVidia Grafikkarten der 600er und 700er Reihe ein UEFI-BIOS (die Besonderheit: es ist ein Dual-BIOS mit sowohl vollständiger UEFI also auch Legacy-BIOS Unterstützung) auf seiner Website.

    Sowohl ihr Mainboard (Z77) als auch die Grafikkarte könne mit dem ASUS-Tool geflasht werden.

    Einfach mal im ROG Asus Forum vorbeischauen. ;)

    Hallo,
    seit Wochen versuche ich win8 pro 64bit zu installieren. Überall steht etwas anderes.

    In ihrem Artikel ist mir aufgefallen, dass ich genau das von Ihnen gezeigte Bild beim Installieren habe - Festplattenpartition. Aber nur, wenn ich auf "Neu" klicke.

    Wie auch immer ich es versuche, die Installation wird nicht richtig beendet, soll heißen, der PC bootet nicht, bzw. bring immer die Fehlermeldung, dass der PC repariert werden muss.

    Ich hatte meinen PC aufgerüstet - siehe unten. Danach lief das win8pro 32bit-system, das ich auf der Platte hatte. Dann fiel mir auf, dass ich das 64-bit benötige. Aber die Installation geht nicht, auch nicht nach Löschen und Formatieren. Nicht mal xp nimmt er an.

    Folgende Hardware habe ich jetzt drin:

    Gigabyte GA970A-UD3 Mainboard SO.AM3+
    AMD FX-4100 (4x3,6) Boxed SO.AM3+
    Thermaltake Berlin 639W 80 Plus
    Kingstom Hypers BLU8GB Kit DDR3 1600 CL9

    Grafikkarte alt: Gigabyte GV-R577UD-1GD REV:2.1

    Ich bin am Ende. Auch der MS Support konnte nicht helfen. haben stundenlang probiert. auch gigabyte support weiß keinen Rat.
    Alle sagen am Ende, die Hardware muss kaputt sein. Aber das System lief doch schon auf der Hardware, nur eben als 34-iger version. Aber die kann ich auch nicht mehr installieren. Außerdem ist das witzlos, weil ich dann nicht hätte aufrüsten brauchen.

    Kann mir wirklich niemand helfen?

    Ich würde die Festplatte komplett löschen (alle Partitionen) und anschließend einen Neuversuch unternehmen