Tags: Backup, Windows Server, Server Core, Kommandozeile
Windows Server Core unterstützt zwar die meisten Rollen und Features der Vollinstallation, bietet aber keine grafische Oberfläche, um sie zu installieren und zu verwalten. Das gilt auch für das Backup, das über die Kommandozeile eingerichtet und verwaltet werden muss. Wer nicht auf ein grafisches Werkzeug verzichten möchte, dem bleibt nur der Weg über die Remote-Administration.
Windows Server Backup ist ein Feature, das sich mit Hilfe mehrerer verschiedener Tools installieren lässt. Die von Microsoft empfohlene Variante nutzt die Powershell-cmdlets Get-WindowsFeature und Add-WindowsFeature. Bevor man sie nutzen kann, muss die Powershell mittels sconfig aktiviert werden. Anschließend startet man die Powershell und gibt am Prompt den Befehl
import-module servermanager
ein. Mit Hilfe von
Get-WindowsFeature -name backup, backup-tools
stellt man fest, ob Windows Server Backup und die Kommandozeilen-Tools bereits installiert sind. Wenn sie erst noch eingerichtet werden müssen, verwendet man dafür den Befehl
Add-WindowsFeature -name backup, backup-tools
Unter Server Core reicht es normalerweise nicht, nur das Backup-Feature zu installieren, weil für seine Steuerung die Kommandozeilen-Tools nötig sind - es sei denn, man beschränkt sich vollständig auf die Fernwartung.
Remote-Management von Backup
Wenn man Windows Backup auf Server Core über das MMC-Snap-in verwalten möchte, benötigt man eine Vollinstallation von Windows Server. In der Windows Server-Sicherung kann man auch einen entfernten PC auswählen und für ihn Backups planen. Hingegen ist es nicht möglich, die Datensicherung von einem Client aus mit Hilfe von RSAT einzurichten. Die Remote Server Administration Tools unterstützen das Management des Backup-Features nicht.
Als weitere Option stehen natürlich der Remotedesktop und die Remote Shell zur Verfügung, um Sicherungen über Kommandozeilen-Tools zu steuern, ohne die Server-Konsole aufsuchen zu müssen.
Verwaltung mit wbadmin
Mit dem Feature backup-tools wird das Kommandozeilenprogramm wbadmin installiert, das alle wichtigen Aufgaben erledigen kann. Das betrifft das Festlegen und Aktivieren eines Zeitplans ebenso wie das Deaktivieren von Sicherungen, den manuellen Start eines Backups, das Abbrechen eines Jobs oder das Wiederherstellen einzelner Elemente.
Die Auswahl der zu sichernden Laufwerke und Backup-Ziele ist etwas trickreich. Wenn sie nicht über Laufwerksbuchstaben oder UNC-Pfade ansprechbar sind, dann muss man sie dem Programm mit Hilfe von GUIDs bekannt machen. Diese erhält man mit
wbadmin get disks
Bei einer Komplettsicherung ist zu beachten, dass die von Windows standardmäßig eingerichtete Systempartition nicht automatisch berücksichtigt wird. Vielmehr muss man zu diesem Zweck den Schalter -allCritical hinzufügen. Eine weitere Eigenart des Tools besteht darin, dass es standardmäßig das Archivattribut der gesicherten Dateien nicht zurücksetzt. Will man dieses Verhalten ändern, muss man die Option -vssFull verwenden.
Backup-Management mit Powershell
Wie die meisten Features von Windows Server lässt sich auch das Backup mit Hilfe von cmdlets verwalten. Um diese zu laden, gibt man den Befehl
add-pssnapin windows.serverbackup
ein und überzeugt sich mit
get-pssnapin windows.serverbackup
ob es nun vorhanden ist. Eine Liste aller verfügbaren cmdlets kann mit
get-command -module windows.serverbackup
abgerufen werden. Die Verwendungsweise der einzelnen Scripts lässt sich mit Hilfe von
get-help {Name des cmdlet}
ermitteln.
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