Tags: OS Deployment, Remote-Verwaltung
Die Windows-Bereitstellungsdienste dienen der zentralen Verteilung von Betriebssystemen. Neben Windows lassen sich damit auch andere Systeme wie VMware ESXi remote einrichten. Interessant sind die WDS auch für Nano Server, weil sich dieser wegen seines geringen Umfangs sehr schnell über das Netz installieren lässt.
Die Windows Deployment Services umfassen mehrere Komponenten, die eine weitgehend automatische Remote-Installation von Betriebssystemen erlauben. Dazu gehören ein TFTP-Server für den PXE-Start der Clients, ein Image-Management inklusive der Zuordnung von Antwortdateien, Unterstützung für Multicast sowie die AD-Integration für das Prestaging von Computern.
Voraussetzungen für die Installation
Bei den WDS handelt es sich um eine Rolle von Windows Server. Bevor man sie hinzufügt, sollte man sich überzeugen, dass die notwendigen Bedingungen erfüllt sind:
- Im Netz müssen ein DNS- und DHCP-Dienst vorhanden sein
- Für die Images wird ein NTFS-Laufwerk benötigt, nach Möglichkeit soll dies nicht die Systempartition sein
- Abhängig von der Installationsvariante muss der Server Mitglied in einer AD-Domäne sein.
WDS-Rolle hinzufügen
Die WDS lassen sich wie andere Rollen über den Server Manager installieren. Der Wizard Rollen und Features hinzufügen geleitet durch diesen Prozess. Nach der Auswahl des Servers entscheidet man sich in der Übersicht über die verfügbaren Rollen für die Windows-Bereitstellungsdienste. Dabei sollte man die vorgeschlagenen Tools für die Windows-Bereitstellungsdienste ebenfalls hinzunehmen.
Im nächsten Schritt muss man festlegen, welche Rollendienste installiert werden sollen. Zur Verfügung stehen Bereitstellungsserver und Transportserver. Für vollwertige WDS benötigt man beide Komponenten.
Das folgende Diagramm von Microsoft zeigt die Bestandteile der WDS, wobei die grauen Blöcke nur mit dem Bereitstellungsserver installiert werden. So verfügt der Transportserver alleine über keine Image-Verwaltung (siehe dazu den Vergleich zwischen den beiden Komponenten).
Alternativ zur interaktiven Installation über den Server Manager kann man die WDS auch mit PowerShell (remote) einrichten:
Install-WindowsFeature -Name WDS -ComputerName <Remote-PC> -IncludeManagementTools
Dieser Aufruf installiert sowohl Bereitstellungsserver als auch Transportserver.
WDS konfigurieren
Nach dem Hinzufügen der WDS muss man den Server konfigurieren. Für diesen Zweck stehen eine MMC-basierte Konsole oder das Kommandozeilen-Tool wdsutil.exe zur Verfügung. Dabei sollte man bedenken, dass diese Werkzeuge nicht zum Lieferumfang der RSAT gehören und somit auf einem Server ausgeführt werden müssen.
Nach dem Start der Konsole aus dem Tools-Menü des Server Managers öffnet man im linken Fenster das Kontextmenü des gewünschten Servers aus und klickt auf den Befehl Server konfigurieren. Diese Aktion startet einen Wizard, der im ersten Dialog nach der bevorzugten Installationsoption fragt.
Zur Wahl stehen hier In Active Directory integriert und Eigenständiger Server. Die erste Variante setzt erwartungsgemäß voraus, dass der Server Mitglied in einer AD-Domäne ist. Der wesentliche Vorteil dieser Option besteht darin, dass die WDS damit vorab Computer-Konten im AD anlegen können (Prestaging). Auf Wunsch antworten sie nachher nur auf solche vordefinierten Clients, wobei man zusätzlich die MAC-Adresse für eine eindeutige Zuordnung des Geräts hinterlegen kann.
Nach der Eingabe des Verzeichnisses für die Images gelangt man zu einem weiteren Dialog, in dem man festlegt, auf welche PXE-Anfragen die WDS reagieren sollen. Voreingestellt ist Keinem Clientcomputer antworten. Diese Option lässt sich später nach Bedarf ändern.
Entscheidet man sich hier für Nur bekannten Computern antworten, dann beschränkt man den PXE-Start auf Clients, für die im AD bereits ein Konto existiert. Bei der Option Allen Clientcomputern antworten lässt sich der Kreis der Geräte einschränken, indem man die Genehmigung des Administrators für PXE-Boot voraussetzt.
Nun ist die Installation und Basiskonfiguration der WDS abgeschlossen und man kann sich daran machen, Images hochzuladen und Clients für das Deployment des Betriebssystems vorzubereiten.
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16 Kommentare
Wird es noch eine Anleitung zur Erstellung von Images geben?
Ja, sie kommt demnächst.
Gibt es auch ein Tutorial zu Erstellung von Images?
Gibt es schon eine Anleitung für die Erstellung von Images?
Hallo,
Gibt es schon eine Anleitung für die Erstellung von Images?
Ich habe eine Frage gibt es schon eine Anleitung für die Erstellung von Images?
Moin,
ist die Anleitung schon zu finden?
lg
Kampf
Guten Tag,
Gibt es schon eine Anleitung für die Erstellung von Images?
Mfg
Seas,
gibt es schon eine Anleitung für die Erstellung von Images?
Ganz liebe Grüße
Otto
Hier nun die heiß erwartete Anleitung für das Erstellen eines angepassten Images für Windows 10.
Gibt es schon ein Image für Anleitungen?
Verdammte Größe
Klaus
Wie wär's wenn Ihr alle einfach das Tutorial nimmt anstatt da Ihr hier spammt.
Da macht der gute Mann sich schon die Arbeit.
Euch muss das Essen wahrscheinlich auch noch vorkauen, oder?
Wer Google nutzen kann is klar im Vorteil.
Link: https://www.windowspro.de/wolfgang-sommergut/windows-ueber-bereitstellun...
Gibt es schon eine Anleitung für die Erstellung von Images?
Für das Anpassen eines Images, ohne es zu installieren (Offline-Servicing), habe ich kürzlich diesen Beitrag zu WIM Witch veröffentlicht. Hoffe, er hilft weiter :-)
Gibt es schon eine Anleitung für die Erstellung von Images?
Ja, neben dem oben verlinkten Beitrag beschreibt diese Anleitung, wie man ein Image mit PowerShell und Hyper-V erstellt.