Windows PE 3.0 von USB-Stick booten


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    USB Drive in Disk ManagerIn der Microsoft-Literatur startet das Windows Preinstallation Environment (WinPE) stets von CD oder DVD. Dabei spricht einiges dafür, das abgespeckte Windows von einem Memory-Stick zu booten, nachdem praktisch alle modernen Rechner dazu in der Lage sind. Neben einem schnelleren Boot-Vorgang liegt der Vorteil besonders darin, dass man dem Datenträger später weitere Tools hinzufügen kann.

    Erstellen eines USB-Sticks mit WinPE 3.0

    Der Memory Stick sollte eine aktive primäre Partition enthalten. Wer eine grafische Oberfläche bevorzugt, kann diese mit dem Disk Manager (diskmgmt.msc) einrichten, falls sie noch nicht vorhanden ist. Wenn der Menüpunkt "Partition als aktiv markieren" ausgegraut ist, dann ist die Partition schon aktiv.

    Alternativ kann man das Kommandozeilen-Tool diskpart verwenden:

    list disk
    REM in der Ausgabe dieses Befehls die Nummer des USB-Sticks merken
    select disk [Nummer der Disk]
    clean
    REM Vorsicht, alle Daten werden entfernt
    create partition primary
    select partition 1
    active
    format fs=fat32
    assign
    exit

    WinPE-Dateien übertragen

    copype.cmdDas Windows AIK enthält eine Batch-Datei namens copype.cmd, die alle benötigten Dateien in ein temporäres Verzeichnis (auf der Festplatte) kopiert. Um beispielsweise die 32-Bit-Version nach e:\winpe zu übertragen, gibt man

    copype x86 e:\winpe

    ein. Die copype.cmd für WinPE 3.0 kopiert jedoch die Datei winpe.wim, die das Mini-Windows enthält, nicht in das ISO-Verzeichnis, sondern eine Ebene höher. In unserem Beispiel wäre das e:\winpe statt e:\winpe\ISO\sources. Wenn man anschließend, wie in vielen Anleitungen beschrieben, den Inhalt des ISO-Verzeichnisses auf den USB-Stick kopiert, ist dieser nicht boot-fähig.

    Man muss also erst das WIM-Archiv in ISO\sources verschieben und in boot.wim umbenennen. Erst dann überträgt man den Inhalt des ISO-Ordners inklusive aller Unterverzeichnisse in das Hauptverzeichnis des USB-Sticks, so dass sich im Root die Datei bootmgr befindet.

    WinPE ist übrigens seit Vista (Version 2.0) für alle Benutzer zugänglich und nicht nur Inhabern von Volumenlizenzen vorbehalten. Sie müssen daher nicht auf Alternativen wie BartPE ausweichen, das ohnehin nicht mit Windows 7 kompatibel ist.

    Zugriff auf das Dateisystem nach dem Start von WinPE

    Das Dateisystem des USB-Sticks ist nach dem Booten unter dem Laufwerk c: zugänglich, während das WIM-Archiv, in der sich sämtliche Windows-Dateien befinden, standardmäßig unter x: gemountet wird.

    Dieses Boot-Image (boot.wim) kann man zwar nach dem Starten von Windows PE bearbeiten, sei es, dass man Dateien löscht oder von der Festplatte des Rechners herüberkopiert. Aber man spart sich damit nicht das umständliche Hantieren mit Deployment Image Servicing and Management (DISM), weil alle Änderungen in der WIM-Datei nach dem Neustart verloren gehen. Für permanente Änderungen der boot.wim muss man sie also mittels dism.exe mounten, nach Wunsch anpassen und beim unmount speichern.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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    9 Kommentare

    Danke für den interessanten Artikel!

    Was noch anzumerken wäre: die Partition auf dem USB-Stick oder der USB-Festplatte muss unter einem Windows 7 erstellt werden.
    Versucht man dies unter Windows XP, so ist das USB Medium nicht bootfähig.
    Der "Techniker-PC" sollte daher ebenfalls unter Win7 laufen.

    Bild von Wolfgang Sommergut

    Guter Hinweis! Angesichts von WinPE 3.0 bin ich automatisch davon ausgegangen, dass die Partition auf dem Stick unter Windows 7 angelegt wird. Aber das muss natürlich nicht der Fall sein :-)

    Die 64Bit-Architektur kopiert man mit:

    copype amd64 e:\winpe

    P.S. Bevor sich jemand wundert: amd64 heißt die Architektur auch auf Intel-CPUs.

    Bild von Wolfgang Sommergut

    Danke für den Hinweis auf die irreführende Bezeichnung der 64-Bit-Version von WinPE. Der Namensbestandteil "AMD" hat mich anfangs ebenfalls ins Grübeln gebracht, ob sie sich auch für Intel eignet.

    Will nicht besserwisserisch zu sein. Aber es gibt mittlerweile das Tool das alle Aktionen per "One-Click" macht. Nutze es selber ohne Ende und es ist echt spitze.

    Bitte seien Sie so nett und nennen mir dieses Tool!
    Ih bastele schon die ganze Zeit damit rum und komme
    nicht weiter. Danke

    Ich depp, hab das tool vergessen ))) sorry...

    WinToBootic

    Bild von Wolfgang Sommergut

    Danke für den Tipp, ich werde einen Blick darauf werfen.

    Übrigens mit dem Befehl "format fs=fat32 quick" wird schnellformatiert, dauert dann nur eine Sekunde!