Tags: Migration, Storage, Rechteverwaltung, Windows Server 2016
Überschattet durch die Preview-Präsentation von Windows 10 kündigte Microsoft auch den nächsten Windows Server an. Zu den wichtigsten bisher bekannt gewordenen Neuerungen zählen eine Storage-basierte Replikation, eine neue Rolle für das Management von physikalischen und virtuellen Netzwerken sowie ein feiner abgestuftes Rechte-Management für Konten mit administrativen Rechten.
Seit Vista und Windows Server 2008 aktualisiert Microsoft die Client- und Server-Version seines Betriebssystems im Gleichschritt, nachdem die Updates mit XP und Server 2003 aus dem Takt geraten waren. Der Hersteller möchte die Zyklen der beiden Systeme auch weiterhin synchron halten, obwohl die Intervalle immer kürzer werden und künftig in permanente inkrementelle Updates münden sollen.
Kontinuierliche Updates für den Client
Für Windows 10 und die Zeit danach gab Microsoft einen Fahrplan bekannt, der laufende Aktualisierungen des Systems vorsieht, die über das reine Patching von Sicherheitslücken hinausgeht. Vielmehr sollen künftig kontinuierliche In-Place-Upgrades die bisherige Migration von einer Version auf die nächste ersetzen.
Unternehmen, die mit diesem Tempo des Herstellers nicht Schritt halten wollen, können das System jedoch auf einem bestimmten Stand einfrieren und nur sicherheitsrelevante Updates beziehen. Es ist davon auszugehen, dass dies auch das bevorzugte Modell auf dem Server sein wird.
Synchrone Upgrades von Client und Server haben zum einen den Vorteil, dass Anwender sofort in den Genuss neuer Features kommen, wenn dafür die aktuellen Releases auf beiden Seiten erforderlich sind. Darüber hinaus gelangen aufgrund der gemeinsamen Code-Basis viele Neuerungen gleichzeitig in beide Systeme.
Startmenü auch für den Server
Im Fall von Windows 10 ist zum jetzigen Zeitpunkt indes noch nicht klar, welche der neuen Funktionen auch Eingang in der Server finden werden. Zutreffen wird das auf die verbesserte Eingabeaufforderung, die bereits in der Preview enthalten ist und sich nun wie ein gewöhnliches Windows-Programm verhält, indem sie das Einfügen sowie Kopieren mit den gewohnten Tastenkombinationen zulässt.
Seit Windows 8 gab es immer wieder Unverständnis dafür, warum der Server alle tiefgreifenden UI-Änderungen inklusive Startseite und Store Apps mitmachen muss. Der wesentliche Grund dafür liegt in den Terminaldiensten, die einen Desktop möglichst getreu nach dem Vorbild des korrespondierenden Clients bereitstellen müssen.
Daher wird auch Windows Server 10 die Rückkehr des erweiterten Startmenüs feiern, in dem sich nicht nur die gewohnten Einträge für Desktop-Programme finden, sondern auch animierte Kacheln für Store Apps. Weniger wahrscheinlich ist dagegen, dass Microsoft ein neues Feature namens Continuum auf dem Server realisieren wird.
Diese bis dato in der Preview von Windows 10 noch nicht vorhandene Funktion soll auf hybriden Geräten, die sich entweder mit Maus und Tastatur oder über Touch bedienen lassen, abhängig vom gewählten Modus automatisch zwischen Startbildschirm und Startmenü umschalten.
Server-spezifische Neuerungen
Wenig Details gibt es bis dato auch über neue Server-spezifische Features, der Server & Cloud Blog auf TechNet spricht diese nur kursorisch an. Das angekündigte Rolling Upgrade für Hyper-V-Cluster ist keine Überraschung, weil es schon derzeit möglich ist, einzelne Knoten nacheinander von Windows Server 2012 auf 2012 R2 zu aktualisieren. Die Unterstützung für einen solchen temporären Mischbetrieb soll auf die neueste Version ausgedehnt werden.
Noch relativ allgemein gehalten sind die Ankündigungen für neue Storage-Funktionen. Der zitierte Beitrag spricht von einer synchronen Replikation, die im Gegensatz zu Hyper-V Replica offenbar nicht auf Host- sondern auf Speicherebene erfolgt. Hinzu soll ein Storage-QoS kommen, den Hyper-V für einzelne VHD(X) schon heute bietet.
Neue Rolle für Netzwerk-Management
Die bisher verlautbarten Informationen zu den Netzwerk-Neuerungen sind ähnlich nebulös und kreisen um das modische Schlagwort des Software Defined Networking. Konkret ist jedenfalls, dass Windows Server eine weitere Rolle erhalten soll, die dem Management von physikalischen und virtuellen Netzen dient.
Bei den RDS stehen die weitere Verbesserung des Benutzererlebnisses und die Kompatibilität mit grafisch anspruchsvollen Anwendungen auf der Tagesordnung. Sie äußert sich im geplanten Support für OpenGL und OpenCL.
Spannend klingt die Ankündigung neuer IAM-Funktionen, die besonders Konten mit erhöhten Privilegien schützen sollen. So ist offenbar ein zeitlich begrenzter Zugriff mit fein abgestuften Rechten vorgesehen.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Verwandte Beiträge
Weitere Links