Windows über Bereitstellungsdienste (WDS) installieren


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    Windows Setup nach Netzwerk-Boot des Clients.Die Windows Deployment Services (WDS) er­lauben die Instal­lation von Betriebs­systemen über das Netz, nach­dem ein Client über PXE ge­star­tet ist. Die fol­gende Anlei­tung zeigt an­hand von Windows 10, wie man die er­forder­lichen System­ab­bilder auf den WDS-Server lädt und Geräte­konten vorab im AD erzeugt.

    Der wesentliche Beitrag der WDS zu einer effizienten Verteilung des Betriebssystems besteht darin, dass man keine physischen Installations­medien mehr benötigt, um die PCs zu booten und das OS aufzuspielen. Die eigentliche Installation erfolgt dann nach dem gleichen Muster wie bei der Verwendung von DVDs oder Memory-Sticks. Dazu gehört auch der Einsatz von Antwortdateien.

    Systemabbilder in WDS hochladen

    Die WDS benötigen mindestens zwei Images, um ein Betriebssystem instal­lieren zu können. Eines davon dient zum Booten des PXE-Clients und enthält in der Regel eine Kopie von WinPE, das andere umfasst die Installations­dateien.

    Typischer­weise eignet sich ein einziges Start­abbild für das Setup verschiedener Windows-Editionen, so dass man nicht für jedes Installations­abbild ein eigenes Boot-Image benötigt. Allerdings sind für die x86- und x64-Architekturen jeweils eigene Startabbilder erforderlich.

    In der Baumstruktur der WDS-Konsole finden sich die Einträge Startabbilder und Installations­abbilder. Öffnet man ihre Kontextmenüs, dann bieten diese jeweils einen Befehl zum Hinzu­fügen eines neuen Images. Unter Installations­abbilder gibt es zudem die Möglichkeit, Abbildgruppen zu erstellen, um die Images über­sicht­lich zu organisieren.

    Die WDS organisieren die Installationsabbilder in Gruppen.

    Wenn man die Standardmedien für die Installation von Windows 10 verwenden möchte, dann mountet man erst die ISO-Datei und startet dann den Wizard für das Hinzufügen eines Abbilds. Alternativ kann man ein maßge­schneidertes Image verwenden (siehe dazu: Angepasstes Image von Windows 10 erstellen mit PowerShell und Hyper-V).

    Dieser fragt zuerst nach dem Pfad zu den WIM-Dateien, die er nun im Verzeichnis sources der virtuellen DVD findet. Für das Boot-Image verwendet man boot.wim und für die Installation die Datei install.wim.

    Boot-Image in den WDS-Server hochladen.

    Beim Hinzufügen eines Startabbilds kann man im nächsten Schritt dessen Bezeichnung und die Beschreibung ändern, ehe der Vorgang abge­schlossen wird.

    Der Wizard zum Hinzufügen von Installationsabbildern zeigt die im WIM-Archiv enthaltenen Editionen.

    Bei einem Installations­abbild hingegen entscheidet man sich zuerst für die Gruppe, in die es aufgenommen werden soll. Anschließend zeigt der Wizard alle Editionen des OS zur Auswahl an, die im WIM-Archiv enthalten sind. Nach der abschließenden Zusammen­fassung lädt das WDS-Tool das Abbild in das festgelegte Verzeichnis.

    Images konfigurieren

    Nach dem Hochladen lassen sich einige Einstellungen für die Abbilder anpassen. Im Kontextmenü der Boot-Images kann man unter Eigenschaften neben dem Namen und der Beschreibung nur die Priorität ändern. Sie bestimmt die Position des Images im Boot-Menü.

    Zu Installationsabbildern kann man Antwortdateien zuordnen. Unter Filter bestimmt man die erforderliche Hardware der Clients.

    Installations­abbildern kann man zusätzlich eine Antwortdatei zuordnen, außerdem besteht auf der Registerkarte Filter die Möglichkeit, Hardware-Kriterien zu definieren, die ein Client erfüllen muss, um dieses Installations­medium angezeigt zu bekommen. Von Interesse ist ein solcher Filter primär dann, wenn die WDS nicht nur auf bekannte, sondern auf alle Clients antworten.

    Bootet man nun einen PC über das Netzwerk, dann hängt sein Verhalten von den WDS-Einstellungen unter Eigenschaften => Start ab. Hier definiert man, ob der Benutzer eine Taste drücken muss, um den Start­vorgang auszulösen oder abzubrechen.

    Die Startoptionen der WDS bestimmen den PXE-Boot der Clients.

    Außerdem lässt sich hier ein Startabbild für jede Architektur vorgeben (etwa für x86 bzw. x64 mit BIOS oder UEFI). Verzichtet man auf eine solche Zuordnung und gibt es mehr als ein Boot-Image, dann präsentieren die WDS auf dem Client ein Auswahlmenü.

    Geräte vorab in AD bereitstellen

    Hat man die WDS für die AD-Integration konfiguriert, dann kann man für Client-Geräte schon vor dem Deployment des Betriebssystems eine Reihe von Einstellungen setzen. Dazu gehört das Anlegen eines Computerkontos im AD, wobei man hier bereits die passende OU bestimmen kann.

    Prestaging eines Computers im Active Directory.

    Für diese Aufgabe wechselt man zum Abschnitt Im Active Directory vorab bereit­gestellte Geräte und führt den Befehl Aktion => Gerät hinzufügen aus. Im ersten Dialog des Wizards gibt man den gewünschten Namen des Computers ein, den die WDS im AD anschließend erzeugen.

    Beim Prestaging legt man den Namen, die MAC-Adresse und die OU für den Computer fest.

    Unter Geräte-ID kann man die MAC-Adresse des Rechners (mit 20 führenden Nullen, keine Leerzeichen oder Bindestriche) eintragen, damit das korrekte Gerät diese Konfiguration erhält. Optional übergibt man dem Tool noch die OU in Form eines Distinguished Name.

    Im nächsten Schritt kann man die Startein­stellungen für dieses Gerät definieren und somit die globale Konfiguration des WDS-Servers überschreiben. Das Gleiche gilt für die Zuweisung eines spezifischen Boot-Images, so dass man die Anzeige eines Boot-Menüs oder die Ausführung des Standard­abbilds umgehen kann.

    Bei mehr als einem zugeordneten Boot-Image zeigt der Client beim PXE-Boot ein Menü an.

    Schließlich kann man in den folgenden Dialogen eine individuelle Antwortdatei aussuchen, einen Domänen-Benutzer für den Domain Join festlegen und entscheiden, ob der Rechner der Domäne gleich bei der Installation des Betriebssystems beitreten soll. Auch damit überschreibt man die zentrale Vorgabe in der WDS-Konfiguration.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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