winget auf Windows Server installieren, Preview-Features aktivieren

Seitdem hat sich in der winget-Entwicklung einiges getan, das letzte Release ist momentan 1.6.1573. Diese Preview bietet einige offiziell noch nicht freigegebene Features, die man jedoch schon ausprobieren und in begrenztem Rahmen einsetzen kann.

winget als Bestandteil von App Installer

Zu diesem Zweck muss man das gewünschte Release von App Installer herunterladen, das die betreffende Preview von winget enthält. Aus der Liste der auf GibHub angebotenen Dateien wählt man jene mit der Namensendung msixbundle. Diese kann man in Windows 10 / 11 im Explorer durch Doppelklick starten, um die Installation anzustoßen.

Alternativ setzt man in PowerShell folgenden Befehl ab:

Add-AppxPackage -Path .\Microsoft.DesktopAppInstaller_8wekyb3d8bbwe.msixbundle

Anschließend sollte

winget -v

das erfolgreiche Update bestätigen.

winget auf Windows Server installieren

Offiziell unterstützt Microsoft winget auf Windows Server zwar nicht, aber es lässt sich auch dort installieren, allerdings nicht unter Server Core. Dafür sind aber erst Abhängigkeiten aufzulösen, weil als Voraussetzung VCLibs 14 und UI.Xaml.2.7 benötigt werden.

Andernfalls wird man mit dieser Fehlermeldung konfrontiert:

Das Paket Microsoft.DesktopAppInstaller_1.21.1573.0_x64__8wekyb3d8bbwe kann von Windows nicht installiert werden, da es von einem Framework abhängig ist, das nicht gefunden wurde. Stellen Sie das von CN=Microsoft Corporation, O=Microsoft Corporation, L=Redmond, S=Washington, C=US veröffentlichte Framework Microsoft.UI.Xaml.2.7 mit einer neutralen oder x64-Prozessorarchitektur und Mindestversion 7.2109.13004.0 zusammen mit dem zu installierenden Paket bereit.

Microsoft.UI.Xaml 2.7.3 lädt man als NuGet-Paket herunter, ändert die Erweiterung des Dateinamens von .nupkg auf .zip und entpackt das Archiv. Das Appx-Paket findet sich dann unter

.\microsoft.ui.xaml.2.7.3\tools\AppX\x64\Release

Dieses installiert man dann mit

Add-AppxPackage -Path .\tools\AppX\x64\Release\Microsoft.UI.Xaml.2.7.appx

Die Laufzeitbibliothek für Visual C++ findet man für alle unterstützten Architekturen auf dieser Seite. Nach dem Download installiert man sie folgen­der­maßen:

Add-AppxPackage -Path .\Microsoft.VCLibs.x64.14.00.Desktop.appx

Schließlich fügt man wie oben beschrieben den App Installer hinzu:

Add-AppxPackage Microsoft.DesktopAppInstaller_8wekyb3d8bbwe.msixbundle

Experimentelle Features aktivieren

In der aktuellen Version bietet winget mehrere Features, die experimentellen Status haben. Dazu zählen das Configuration Management auf Basis von PowerShell DSC, das Installieren von optionalen Windows-Features, wenn eine Anwendung davon abhängt, oder das Einfrieren einer App auf einer bestimmten Version ("PIN").

Einige davon müssen explizit durch einen Eintrag in die JSON-Konfigurationsdaten aktiviert werden. Dazu ruft man

winget settings

auf, was die Einstellungen im Editor öffnet. Standardmäßig enthält diese außer der Schema-Deklaration und einigen auskommentierten Zeilen keinen Inhalt. Dort fügt man zum Beispiel folgenden Block ein:

"experimentalFeatures": { "dependencies": true, "directMSI": true, "configuration": true, "windowsFeature": true,     },

Nachdem das Bearbeiten des JSON-Formats sehr heikel ist, sollte man das Ergebnis validieren, um eine ungültige Konfiguration zu vermeiden. Das kann man in PowerShell 7.x durch diesen Befehl tun:

Test-Json -Json (Get-Content -raw $env:LOCALAPPDATA\Packages\Microsoft.DesktopAppInstaller_8wekyb3d8bbwe\LocalState\settings.json)

Anschließend sollten die neuen Befehle, zum Beispiel configure, in winget zur Verfügung stehen. Dies kann man mit

winget features

überpüfen.

Zusammenfassung

Zwar gehört winget in den aktuellen Versionen von Windows 10 und 11 zum Lieferumfang, aber es handelt sich dabei um ein älteres stabiles Release. Wenn man mit Hilfe der Previews neuere Features ausprobieren möchte, dann benötigt man eine entsprechende Version von App Installer.

Diese lässt sich auf den Client-Systemen einfach über den Explorer installieren. Auf Windows Server muss man hingegen erst zwei Bibliotheken einrichten, bevor man den App Installer mit PowerShell hinzufügen kann.

Möchte man experimentelle Features verwenden, dann muss man diese in einigen Fällen erst durch einen Eintrag in die JSON-Konfigurationsdatei freischalten.