Tags: Windows 7, WLAN, Router
Windows 7 und Server 2008 R2 können mit einem gewöhnlichen WLAN-Adapter als Access Point eingerichtet werden. Möglich wird dieses Wireless Hosted Network durch Virtual Wi-Fi. Es erlaubt sogar, dass ein Rechner regulär mit einem WLAN verbunden ist und gleichzeitig ein Drahtlosnetzwerk bereitstellt. Kombiniert man das Wireless Hosted Network mit Internet Connection Sharing, dann fungiert der Windows-Rechner als Router für die WLAN-Clients. Wer die dafür nötige Handarbeit scheut, kann auf 2 kostenlose Tools ausweichen.
Windows 7 als Access Point zu konfigurieren kann überall dort nützlich sein, wo beispielsweise nur eine LAN-Verbindung zur Verfügung steht und Geräte eine Internet-Verbindung drahtlos herstellen müssen. Das könnte etwa in einem Hotel sein, wo man ein Windows-Notebook nutzt, um mit einem Smartphone über WLAN zu telefonieren. Alternativ lässt sich ein Windows-7-Rechner als Repeater für einen WLAN-Router einsetzen. Voraussetzung für Virtual WiFi ist jedoch, dass für den verwendeten WLAN-Adapter ein Treiber exisitiert, der für Windows 7 zertifiziert wurde.
Konfiguration mittels netsh und Systemsteuerung
Windows 7 und Server 2008 R2 enthalten kein grafisches Tool, mit dem man ein Wireless Hosted Network durchgängig konfigurieren kann. Vielmehr muss man die Grundeinstellungen auf der Kommandozeile mit netsh.exe vornehmen und anschließend über das Internet Connection Sharing (ICS) die Routing-Funktionen aktivieren.
Der erste Schritt besteht darin, das Wireless Hosted Network mit netsh.exe zu konfigurieren:
netsh wlan set hostednetwork mode=allow ssid=[MeineSSID] key=[Passwort]
Wenn dieser Befehl erfolgreich ausgeführt wurde, kann man das Netzwerk starten:
netsh wlan start hostednetwork
Nun sollte das WLAN über seine SSID für Clients sichtbar und es für sie möglich sein, sich zu verbinden. Allerdings beschränkt sich eine solche Verbindung darauf, freigegebene Dateien und Drucker auf dem Windows-PC nutzen zu können. Ein Zugriff auf das Internet ist auf diesem Weg noch nicht möglich. Zu diesem Zweck muss erst die dafür zuständige Netzverbindung, typischerweise LAN, mit dem gehosteten Wireless Network verknüpft werden, so dass Windows die Pakete zwischen beiden routet.
Dazu wechselt man zu Systemsteuerung => Netzwerk und Internet => Netzwerkverbindungen und öffnet die Eigenschaften der Verbindung, die über das WLAN mitgenutzt werden soll. Unter dem Reiter Freigabe setzt man das Häkchen für Anderen Benutzern im Netzwerk gestatten, diese Verbindung des Computers als Internetverbindung zu nutzen. Danach wählt man aus dem Pull-down-Menü mit der Bezeichnung Heimnetzwerkverbindung den Namen des gehosteten WLANs aus, beispielsweise wie im Screenshot Drahtlosnetzwerkverbindung 2.
Schließlich kann man sich mit Hilfe von netsh davon überzeugen, dass das Netzwerk wie geplant eingerichtet ist und zudem nachsehen, welche Clients damit verbunden sind:
netsh wlan show hostednetwork
Connectify als GUI-Alternative
Wem die beschriebene Einrichtung eines Wireless Hosted Network mit Windows-Bordmitteln zu umständlich ist, kann sich das Leben mit dem kostenlosen Connectify leichter machen. Es durchläuft während der Installation die nötigen Konfigurationsschritte und nistet sich dann im Infobereich ein. Dort kann man beispielsweise das WLAN anhalten und man wird über ein Pop-up informiert, wenn sich ein Client mit dem Netzwerk verbindet.
Connectify finanziert sich über Werbung und möchte zudem beim Setup ein Programm einrichten, das angeblich den PC beschleunigt. Allerdings ist ist das keine versteckte Option und lässt sich daher leicht abwählen.
Open-Source-Tool Virtual Router
Bei Virtual Router handelt es sich um eine freie Software von Microsofts Community-Site Codeplex. Das Programm bietet im Prinzip die gleichen Funktionen wie Connectify und soll das Management eines Wireless Hosted Network vereinfachen.
Das Tool liegt in der Version 0.9 Beta vor und zeigte im Test einige Eigenheiten. So ließ sich die LAN-Verbindung nicht als Shared Connection festlegen, die Auswahl im Drop-down-Menü sprang immer wieder auf eine andere Verbindung zurück. Daher wurde das Routing zwischen den beiden Netzen nicht aktiviert und der WLAN-Client konnte keine IP-Adresse beziehen.
Grundsätzlich hätte das Open-Source-Tool den Vorteil, dass es werbefrei ist und keine Crapware installieren möchte. Connectify macht aber einen ausgereifteren und stabileren Eindruck.
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