Tags: Storage, XenServer
Wenige Monate nach dem Feature Pack 1 brigt Citrix nun das Service Pack 2 für XenServer 5.6. Während das FP1 den Hypervisor um eine Reihe von wichtigen Features ergänzte, die der Marktführer VMware teilweise schon länger anbietet, liegt der Schwerpunkt des SP2 auf neuen Storage-Funktionen. Sie kommen hauptsächlich dem Betrieb virtueller Desktops zugute.
Trotz seiner Versionsnummer war bereits XenServer 5.6 ein größeres Update, das wichtige Features wie dynamische Speicherverwaltung, automatische Lastenverteilung oder Funktionen für das Disaster Recovery brachte. Das Ende 2010 veröffentlichte Feature Pack 1 (FP) setzte diesen Kurs durch weitere wesentliche Neuerungen fort. Dazu zählen zeitgesteuerte Snapshots, eine definierbare Startreihenfolge für VMs nach dem Reboot des Hosts, Unterstützung für das Service Pack 1 von Windows 7 und Server 2008 R2 sowie Distributed Virtual Switching.
SP2 mit Schwerpunkt auf Storage-Funktionen
Im Vergleich dazu nimmt sich die Liste der Neuerungen im Service Pack 2 bescheiden aus. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Management von lokalen Speichermedien. Das Feature namens IntelliCache war ursprünglich schon für das FP1 angekündigt und sollte dazu beitragen, die Performance von virtuellen Desktops zu verbessern und ihre Kosten zu senken. Es trägt dem Storage-I/O-Verhalten von Windows Rechnung, das für Fat Clients mit lokalen Festplatten optimiert wurde.
IntelliCache speichert temporäre Daten auf lokale Platten
Die Ausrichtung von Windows auf den PC als Endgerät macht sich dadurch bemerkbar, dass es für temporäre Daten, unter anderem in der Auslagerungsdatei, eine Vielzahl von Schreibzugriffen verursacht und in der Regel damit die Zahl der Leseoperationen übertrifft. Dient ein SAN virtuellen Desktops als Speichermedium, dann verschwenden diese temporären Dateien besonders bei großen VDI-Installationen nicht nur teuren Speicherplatz, sondern vermindern die Leistung des Speichersystems. IntelliCache schafft hier Abhilfe, indem es temporäre Daten auf lokalen Platten oder SSDs speichert.
Ähnliche Funktionen auch bei anderen Anbietern
Andere Anbieter von Lösungen zu Desktop-Virtualisierung beschreiten ähnliche Wege. VMware führte etwa mit View 4.5 ein Tiered Storage ein, das es erlaubt, Daten je nach Typus auf verschiedene Speichermedien zu schreiben. Kaviza dagegen verfolgte mit VDI-in-a-Box von Anfang an einen dezentralen Ansatz, der auf der Replikation von lokalem Speicher zwischen den Hosts beruht.
SP2 als kumulatives Update
Weitere Verbesserungen des SP2 für XenServer 5.6 betreffen die Möglichkeit, auf dem Host mehrere lokale Platten in einem logischen Volume zusammenzufassen. Außerdem unterstützt XenServer 5.6 SP2 nun Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 6 als Gastsystem und enthält zudem einen generischen SCSI-Blocker-Treiber (BSG), der die Kompatibilität mit Emulex and QLogic verbessert.
Das Service Pack 2 ist kumulativ, das heißt, es umfasst alle Funktionen des Feature Pack 1 und der darauf folgenden Hotfixes. Es lässt sich daher direkt auf XenServer 5.6 oder auf das FP1 installierten, das Setup entscheidet selbständig, welche Dateien einzurichten sind.
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